Die verzauberten Brüder
Regie: Manuel Locher – December 2012
Wenn Väterchen Frost und Mütterchen Schnee das kleine Städtchen inmitten der drei Tannenwälder langsam in ihren Bann ziehen, ist es so weit: die Dachschadengesellschaft kommt.
Diesmal in Form eines russischen Märchens mit weiser Mutter, fieser Hexe, ein paar eigenartigen Tieren und drei Söhnen. Das Problem: zwei der drei Söhne wurden in Bäume verzaubert. Die Lösung: Sohn Nummer 3, Mutti und das animalisch-inferiore Trio verbünden sich und so gerät die Hexe mehr als nur ins Schwitzen...
Inhalt
Mama hat immer Recht
Wie es sich für ein Märchen gehört, kämpft auch hier das Gute gegen das Böse: Eine fleissige Mutter sucht seit drei Jahren verzweifelt nach ihren zwei Söhnen, die einst gegen ihren Rat von zu Hause aufgebrochen sind, um Abenteuer zu erleben. Als junge Helden werden sie leider von einer eitlen Hexe, die in einem dunklen Wald in Unwesen treibt, in zwei Ahornbäumchen verzaubert und harren dort der Dinge. Mama wird ihre Söhne wohl befreien, doch dafür muss sie einen schweren Kampf antreten. Dabei hilft ihr ein mehr als skurriles Trio aus Bär, Hund und Kater, die im Dienst der Hexe stehen. Und auch ihr jüngster Sohne, nicht minder heldenhaft, haut von zuhause ab und unterstützt die inferiore Gruppe.
Neue Wege
Auch wenn in diesem Märchen klassische Figuren wie Hexe, Bär, Katze, Hund und eine weise gütige Mutter mitspielen, legt Regisseur Manuel Locher bei dieser Inszenierung den Fokus auf das eigentliche Schauspiel, verstärkt durch minimale Attribute. Die Zuschauer sollen den Bär nicht wegen seines Fells erkennen, sondern aufgrund seiner Mimik, seiner Gestik und seiner Interaktion mit den Menschen im Stück. So verlangt Locher von seinen Mimen, ihre Rollen zu leben, in deren Wesen aufzugehen – ohne Verlass auf Katzenschwanz oder Hexenhut. So einfach diese Methode klingen mag, so schwierig ist es doch für die Protagonisten, Bewegungen und Eigenarten einer Rolle zu lernen. Voraussetzung für ein gutes Schauspiel ist daher eine eingehende Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen und geschichtlichen Hintergrund des Stücks, die in das Erstellen eines Charakterprofils und einer Biografie der jeweiligen Rollen mündet. So begrüssen sich die Darsteller mittlerweile auch schon mit „hey Bär“ oder „bis zur nächsten Probe, Hexe“. Gezogen durch den harten Kern der DSG überzeugt das ganze Ensemble nach harten Probemonaten durch seine schauspielerische Homogenität.
Besetzung
Baba-Jaga
Christian Kissling
Wassilissa
Annetta Wyss
Iwanuschka
Anika Helfer
Fjodor
Tamara Rüfenacht
Jegoruschka
David König
Scharik
Evi König
Murlewitsch
Manuela Diemer
Mischka
Luc Capus